Der Braunersgrüner Weiher ist "Kulturgut Teich"

18.08.2006


TEGOF Teichwirtschaft und Naturschutz im Einklang / Oberfrankenweit bedeutsam: Braunersgrüner Weiher im Landkreis Wunsiedel trägt künftig das Prädikat „Kulturgut Teich“

HÖCHSTÄDT. - Dem aus landschaftsprägender und ökologischer Sicht oberfrankenweit bedeutsamen Braunersgrüner Weiher bei Höchstädt im Landkreis Wunsiedel ist am Freitag das Prädikat Kulturgut Teich verliehen worden. „Aufgrund seiner traditionsreichen Geschichte stellt der Braunersgrüner Weiher innerhalb der oberfränkischen Teichlandschaft ein herausragendes Kulturgut dar“, sagte Hartmut Koschyk, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der Teichgenossenschaft Oberfranken, die seit 1998 zusammen mit dem Bezirk die Auszeichnung vergibt.

Eine entsprechende Urkunde übergab Koschyk an Markus Fuchs, dem ersten Vorsitzenden des Fischereivereins Wunsiedel, der den Braunersgrüner Weiher seit 1992 nutzt und bewirtschaftet. Außerdem wurde direkt am Ufer eine Informationstafel enthüllt, die Spaziergängern und Wanderern Geschichte und Bedeutung des Weihers künftig nahe bringen soll. Eigentümer des Geländes direkt neben der Bundesautobahn A73 ist die Hospitalstiftung Wunsiedel.

Ziel der Auszeichnung sei es vor allem, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, welchen Schatz die Teiche innerhalb der oberfränkischen Landschaft darstellen. Als Kriterien für die Auswahl nannte Koschyk unter anderem den Zeitpunkt der erstmaligen urkundlichen Nennung, die landschaftsprägende und ökologische Bedeutung sowie die teichwirtschaftliche Nutzung.

Der Braunersgrüner Weiher hat dem Vorsitzenden zufolge eine fast 600-jährige Geschichte. Seit einer ersten Beurkundung aus dem Jahr 1420 sei das Gewässer für die örtliche Fischzucht bedeutsam gewesen. Trotz der heute direkten Lage zu einem großen Verkehrsknotenpunkt der Region sei auch das ökologische Gleichgewicht des Weihers und seiner Umgebung vorhanden. Koschyk: „Aufgrund dieser traditionsreichen Geschichte stellt der Braunersgrüner Weiher innerhalb der oberfränkischen Teichlandschaft ein herausragendes Kulturgut dar.“ Dank und Anerkennung zollte der Vorsitzende der Hospitalstiftung als Eigentümerin und dem Fischereiverein als Pächter dafür, dass der Teich mit großem Engagement in nachhaltiger Art und Weise für künftige Generationen erhalten werde.

Vor dem Hintergrund eines sich abzeichnenden Klimawandels mit sich abwechselnden langen Trockenzeiten und starkem Regen sei es umso wichtiger, dass Wasser in der Fläche gespeichert werde. Dazu seien Karpfenteiche wie der Braunersgrüner Weiher in hervorragender Art und Weise geeignet, sagte Bezirkstagsvizepräsident Eberhard Siller. Die wichtige Bedeutung der Teichwirtschaft als Erwerbsquelle für die oberfränkischen Landwirte stellte Regierungsvizepräsident Eberhard Wenning in den Vordergrund. Allerdings sei der Braunersgrüner Weiher dabei nicht nur ein Wirtschaftsweiher, sondern vielmehr von herausragender ökologischer Bedeutung. Höchstädts erster Bürgermeister Rudolf Reichel zeigte sich glücklich darüber, dass der Weiher im Zuge des Autobahnbaus verschont geblieben war und Fischereivereinsvorsitzender Markus Fuchs bezeichnete die hochrangige Auszeichnung als Höhepunkt der fast neun Jahrzehnte andauernden Vereinsgeschichte.



Am Ufer des Braunersgrüner Weihers bei Höchstädt haben (von links) Bürgermeister Rudolf Reichel, der Landtagsabgeordnete Karl Döhler, Markus Fuchs vom Fischereiverein, Teichgenossenschaftsvorsitzender Hartmut Koschyk, Regierungsvizepräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagvizepräsident Eberhard Siller und der oberfränkische Bauernverbandspräsident Werner Reihl eine Informationstafel zu Geschichte und Bedeutung des Gewässers enthüllt.


Text: Stephan Herbert Fuchs