Fischgrillsaisoneröffnung

29.05.2019


Es muss nicht immer Fleisch sein. Auch Fisch aus heimischen Gewässern kann durchaus auch auf dem Grill landen. Dafür setzt sich seit Jahren die Teichgenossenschaft Oberfranken ein. Mit Erfolg: Längst ziehen viele Verbraucher Bachsaiblinge und Regenbogenforellen den sonst üblichen Steaks und Bratwürsten vor. Um die heimische Fischvielfalt noch bekannter zu machen, eröffnet die Teichgenossenschaft alljährlich werbewirksam die Fischgrillsaison. Diesmal auf dem Vollerwerbsbetrieb von Karl-Heinz Herzing in Büchenbach bei Pegnitz im Landkreis Bayreuth.
Karl-Heinz Herzing, der als Beirat die Interessen der Teichgenossenschaft für den Landkreis Bayreuth vertritt, ist der Inhaber des seit 30 Jahren aus Naturteichen bestehenden Quellwasserbetriebes. Seine Fische stammen ausschließlich aus eigener Zucht. In der Hauptanlage am Ortsrand von Büchenbach werden die Fische als Sömmerlinge und Satzfische gezüchtet und verkauft. In einem weiteren Quellwasserbetrieb im nahen Bodendorf hält er Bachforellen, Bachsaiblinge und Regenbogenforellen als Speisefische für den Besatz in heimischen Gewässern. Im Bruthaus Birklmühle erfolgt die Erbrütung zum Sömmerling.
„Wir wollen den Verbrauchern mit unserer Aktion das regionale Lebensmittel Fisch näher bringen“, sagt Dr. Peter Thoma, Vorsitzender der Teichgenossenschaft. Von einer steigenden Nachfrage berichtete auch Bezirkstagspräsident Henry Schramm. Fisch aus heimischer Produktion sei gesund, leicht verdaulich, kalorienarm und die Transportwege vom Erzeuger zum Verbraucher seien extrem kurz.
Das war auch für Tim Pargent, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Bayreuth, ein wichtiges Argument. Es könne nicht sein, dass beispielsweise Shrimps aus großen Aquakulturen in den Skandinavischen Ländern nach Afrika zur Weiterverarbeitung transportiert werden, um anschließende in unseren Supermärkten zu landen. „Dabei haben wir doch alles, was wir brauchen“, so Pargent, der ganz besonders die Arbeit der Teichwirte für die Artenvielfalt herausstellte.
Das soll in Zukunft auch so bleiben, sagte der Abgeordnete, der sich für einen offenen Dialog mit den Teichwirten aussprach. Bezirkstagspräsident hatte bereits zuvor die immer größer werdenden Herausforderungen angesprochen und als Beispiel den Fischotter erwähnt, der längst auch im Landkreis Bayreuth zur Bedrohung geworden sei. „Für viele Kleinbetriebe lohnt sich die Teichwirtschaft einfach nicht mehr, weil das Risiko zu groß ist“, sagte Schramm. Doch die Betriebe sind wichtig, denn so Karl-Heinz Herzing: „Fischer und Teichwirte sind mit Leib und Seele Naturschützer.“



Fisch als Grillgut, dafür warben (von links) Vorsitzender Dr. Peter Thoma, MdL Tim Pargent, der 2. Bürgermeister von Pegnitz Wolfgang Nierhoff, Dr. Thomas Speyerl von der Fischereifachberatung des Bezirks, Margit und Karl-Heinz Herzing, Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Grillmeister Gerhard Rudolf von der Deusdorfer Mühle.


Text und Fotos: Stephan Herbert Fuchs