Fettmessung an Karpfen

31.10.2018


Fett als wichtiges Qualitätsmerkmal
Peter Thoma (Vorsitzender der Teichgenossenschaft Oberfranken)
Die Teichgenossenschaft Oberfranken hat zwei Fettmessgeräte angeschafft, die im Rahmen des EMFF-Programmes bezuschusst wurden, und die Karpfenqualität zukünftig besser belegbar machen sollen.
In einem Seminar von Dr. Martin Oberle (Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft der Landesanstalt für Landwirtschaft) das im Betrieb Seehof bei Alexander Krappmann stattfand, wurden zunächst die Grundlagen der Fettbildung, die im Wesentlichen auf den Einsatz von kohlehydratreichen Futter zurückgehen, besprochen. Wird zu spät mit der Zufütterung begonnen sind zumeist die Planktonvorräte im Teich bereits von den Karpfen „leergefressen“. Die Nahrungszusammensetzung verschiebt sich damit zum kohlehydratreichen Getreidefutter, das aufgrund des Eiweißmangels nun nicht mehr in Fischeiweiß umgebaut werden kann. Der Energieüberschuss dient, neben des zur Erfüllung des Bewegungsbedarfes erforderlichen Anteils, zum Aufbau von Körperfett.
Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass der Verbraucher Karpfen mit einem Fettgehalt unter 10 % bevorzugen. Diese Grenze liegt auch den Spezifikationen des „Aischgründer Karpfens“ und des „Frankenkarpfens“ zugrunde. Daneben ist diese Grenze auch beim Label „Qualität aus Bayern“ für den Karpfen festgelegt. Neben der Sicherstellung der Qualität des Karpfens können auch Futterkosten eingespart werden.
Anschließend wurden die Grundlagen und die Genauigkeit des Messverfahrens besprochen. Dies wurde bereits im Fischer und Teichwirt, Heft 2, 2008, Seite 44ff veröffentlicht. Wichtig ist hierbei, dass für eine sinnvolle Messung eine Mindestfischgröße von ca. 500 g erforderlich ist (Sensorgröße des Messgerätes).
Alle Mitglieder der Teichgenossenschaft Oberfranken haben die Möglichkeit im Rahmen des vom Geschäftsführer durchgeführten QD-Besuches kostenlos Messungen durchführen zu lassen. Des Weiteren können nach vorheriger Terminabsprache in der Geschäftsstelle in Thiersheim oder bei unseren Geschäftsführer in Rödental mitgebrachte Fische kostenlos untersucht werden (Kontaktdaten siehe www.tegof.de). Alle Mitglieder, die sich am Programm „Aischgründer Karpfen“ beteiligen, nehmen hierzu bitte Kontakt mit der zuständigen Koodinationsstelle auf. Zudem sind auch Besuche an den Teichanlagen möglich, bei denen der entstandene Aufwand zu bezahlen ist.
Die Teichgenossenschaft Oberfranken bedankt sich beim Referenten, Herrn Dr. Martin Oberle, für die für die interessante Schulung und bei unserem Beirat Alexander Krappmann für die Verfügungstellung der Karpfen und der Räumlichkeiten.




Text und Fotos: Tegof