Fischerei in Oberfranken - Im Wandel der Zeit

05.09.2013


Die Fischerei verabschiedete Robert Klupp nach fast 40 Jahren mit einem Symposium. Ihm ging es um die Fische und die Gewässer in Oberfranken. Aber auch darum, alle Menschen, die im Regierungsbezirk mit der Fischerei zu tun haben, vor Bürokratie und überzogenen Artenschutz zu bewahren. Robert Klupp, leitender Fischereidirektor des Bezirks, ist bei einem Symposium zur Fischerei in Oberfranken verabschiedet worden. Führende Vertreter des Bezirks, der Teichgenossenschaft und des Bezirksfischereiverbandes würdigten dabei die Lebensleistung von Klupp, der den Fischen in Oberfranken fast 40 Jahre lang eine Stimme gegeben hatte. Klupp gilt auch als wichtiger Initiator der Teichgenossenschaft Oberfranken, die er 1976 ganz entscheidend mit aus der Taufe gehoben hatte.
Klupp habe seinen Beruf stets als Berufung gesehen, sagte der oberfränkische Bezirkstagspräsident Günther Denzler. Ihm sei es gelungen, den heimischen Fisch als hochwertiges Lebensmittel wieder in den Mittelpunkt zu rücken und viele wichtige grundlegende Weichen für die Fischerei in Oberfranken zu stellen. Denzler bezeichnete Klupp nicht nur als einen der dienstältesten Mitarbeiter des Bezirks, sondern auch als eine angesehene Persönlichkeit in der Fachwelt und als ausgewiesenen Spezialisten in Sachen Fischgenetik. Er sei sich nie zu schade gewesen, selbst mit Hand anzulegen, etwa wenn es darum ging, eine Fischwanderhilfe zu setzen.
Franz Geldhauser, der im Landwirtschaftsministerium für die Fischerei zuständig ist, wies darauf hin, dassKlupp in der Summe mehr Ideen entwickelt habe, als alle anderen bayerischen Bezirken zusammen. Viele seiner angestoßenen Projekte, wie etwa die Erstellung eines Fischzustandsberichtes, seien auch erfolgreich realisiert worden. Klupp habe frühzeitig erkannt, dass es nicht ausreicht, gute Fische zu produzieren, sie müssten auch erfolgreich vermarktet werden, sagte Karl Schwegel, stellvertretender Vorsitzender der Teichgenossenschaft aus Wüstenstein. Mit dieser Erkenntnis und zahlreichen Folgeprojekten habe er den Grundstein für eine florierende Teichwirtschaft in Oberfranken gelegt.
Klupp ist ausgebildeter Agraringenieur und hatte in Weihenstephan studiert. 2001 wurde er zum leitenden Fischereidirektor befördert.Er hat über 140 Veröffentlichung zur Fischerei verfasst, als sein wichtigstes Werk gilt der 2009 erschienene Fischereiatlas Oberfranken. Auf seine Initiative geht nicht nur der Wettbewerb um den Fischerwanderpokal zurück, sondern auch das Forellendenkmal in Behringersmühle. Klupp gilt auch als Gründer der Lehranstalt für Fischerei des Bezirks in Aufseß, einer wichtigen Aus- und Fortbildungseinrichtung für die Fischerei in Oberfranken. Er ist weiterhin Präsidiumsmitglied des Landesfischereiverbandes und Vorsitzender des Ausschusses für Fischerei und Gewässerschutz in Bayern. „Robert Klupp hat die Fischerei in Oberfranken geprägt, wie kein anderer zuvor“, so Albert Schütze, Ehrenpräsident des Bezirksfischereiverbandes.
Für den Erhalt der Bezirks als Träger der fischereilichen Dienststellen machte sich Klupp in seinen Dankesworten stark. Andernfalls würden sich fischereirechtliche Probleme von den Landwirtschaftsämtern, den Naturschutzbehörden oder von der Wasserwirtschaft bearbeitet. Das Thema Fisch wäre dann in der Besenkammer oder in der Dachkammer angesiedelt, warnte Klupp. Nachfolger wird Thomas Speyerl, der als bayernweiter Fachmann in Sachen Fisch gilt und bereits seit rund zweieinhalb Jahren bei der Fischereifachberatung tätig ist.



Peter Thoma (links) von der Teichgenossenschaft bedankt sich mit einem Karpfenkunstwerk bei Robert Klupp. Rechts im Bild Gattin Katherina Klupp.


Text: Stephan Herbert Fuchs
Fotos: Stephan Herbert FuchsStephan Herbert Fuchs