Teichwirte eröffneten oberfränkische Karpfensaison

14.09.2012


Gute Nachricht für alle Oberfränkischen Feinschmecker: Ab sofort gibt es in allen Monaten mit dem Buchstaben „r“ im Namen wieder fangfrischen Karpfen aus heimischen Teichen. „Das Karpfenjahr war hervorragend“, sagte der Vorsitzende der Teichgenossenschaft Oberfranken, Dr. Peter Thoma aus Thiersheim, bei der oberfränkischen Karpfensaisoneröffnung in Stiebarlimbach bei Hallerndorf im Landkreis Forchheim. Bedingt durch das Wetter seien die Karpfen in bester Qualität herangewachsen. Nach Mittelfranken und der Oberpfalz gilt der Regierungsbezirk Oberfranken als drittstärkster Karpfenproduzent in Bayern.
Bevor der Fisch allerdings als Karpfen blau, gebacken mit Salzkartoffeln, zerlassener Butter und Meerrettich oder als Karpfenlocken auf den Tisch kommt, muss er aus dem Teich. Diesmal hatte Johann Weiß seine Weiher in dem kleinen Ort Stiebarlimbach im oberfränkischen Teil des Aischgrundes und damit ganz im Westen des Regierungsbezirks abgefischt und sich dabei Unterstützung von Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler sowie von den Landtagsabgeordneten Eberhard Nöth und Thorsten Glauber geholt. Der „Fischbauernhof\" Weiß gilt dabei nach den Worten aller Beteiligter als echter Vorzeigebetrieb in Oberfranken, der mit seinen kleinen Teichen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leistet.
„Heimischer Karpfen ist ein reines Naturprodukt, das seit Jahrhunderten nahezu unverändert erzeugt wird“, soder oberfränkische Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler. Bevor die Teiche abgefischt werden, müssten die Karpfen drei Jahre lang heranwachsen. Während dieser Zeit ernährten sie sich ausschließlich von Plankton und anderen Kleinlebewesen. Zugefüttert werden müsse lediglich Getreide, das in Oberfranken meist aus eigener Erzeugung der Teichwirte stammt. „Damit ist der Karpfen ein artgerechtes und naturverträgliches Erzeugnis“, sagte Denzler.Doch damit nicht genug: Rechnerisch stünden stehe jedem oberfränkischen Karpfen rund 20000 Liter Wasser als Lebensraum zur Verfügung. „Das sind paradiesische Zustände“, so der Präsident. Schließlich werde der Karpfen auch älter, als jedes andere landwirtschaftliche Nutztier.
Oberfranken biete auch eine Vielzahl an Gasthöfen, die den Karpfen in allen Variationen zubereiten.Diese enge Verbindung von Teichwirtschaft und Gastronomie garantiere dem Verbraucher ein gesundes, frisches Lebensmittel unmittelbar aus der Region, so Regierungspräsident Wilhelm Wenning . Aufgrund dieser geringen Transportwege könne der Karpfen auch auf eine hervorragende Ökobilanz verweisen, sogar die Stiftung Warentest habe regional erzeugte Karpfen im Gegensatz zum Pangasiusfilet aus Fernost mittlerweile als „ökologisch korrekt“ eingestuft.
Teichwirt zu sein, heißt heimatverbunden zu sein und die Liebe zur Natur jeden Tag aufs Neue unter Beweis zu stellen, so der Landtagsabgeordnete Eduard Nöth. Die Politik habe deshalb in den zurückliegenden Jahren nicht ohne Erfolg immer wieder große Anstrengungen unternommen, um die Teichwirtschaft zu unterstützen und sie vor Bürokratie zu entlasten.



Heimischer Karpfen ist ein reines Naturprodukt: Der oberfränkische Regierungspräsident Wilhelm Wenning, der Bürgermeister von Buttenheim Johann Kalb, MdL Thorsten Glauber, der oberfränkische BBV-Präsident Hermann Greif, Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler, Teichwirt Johann Weiß, TEGOF-Vorsitzender Dr. Peter Thoma und MdL Eduard Nöth bei der oberfränkischen Karpfensaisoneröffnung.


Text und Fotos: Stephan Herbert Fuchs