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Bezirksfischereiverordnung

Neben der AVFiG gilt noch eine spezielle Bezirksfischereiverordnung für Oberfranken.

Bezirksfischereiverordnung für den Bezirk Oberfranken

Neuerlass der Bezirksfischereiverordnung

Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG).

Verordnung über die Fischerei im Bezirk Oberfranken.

Bezirksfischereiverordnung

Der Bezirk Oberfranken erlässt auf Grund § 9 Abs. 4, § 12 Abs. 3 und § 19 Abs. 6 der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes für Bayern (AVFiG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10.05.2004 (GVBl S. 177, ber. S. 270, BayRS 793-3-L), zuletzt geändert durch Verordnung vom 12.11. 2004 (GVBl S. 461) folgende Verordnung.

§ 1

Für die Salmonidengewässer Roter Main (oberhalb Bayreuth), Warme Steinach, Weißer Main (oberhalb der Zehn Eichen bei Kulmbach), Sächsische Saale (oberhalb der Einmündung der Südlichen Regnitz bei Hof), Selbitz (oberhalb Marxgrün), Rodach (oberhalb Kronach), Weismain, Lauter (Staffelstein), Leitenbach (Hallstadt), Wiesent, Alster, Schwabach (Igensdorf), Trubbach (oberhalb Kunreuth), Eger (oberhalb Neuhaus), einschließlich aller Nebengewässer der oben genannten Flüsse sowie für die Ködeltalsperre gelten kein Schonmaß und keine Schonzeit für Hecht (Esox lucius) und Aal (Anguilla anguilla). Hechte, Aale und Regenbogenforellen (Onchorhynchus mykiss) dürfen in diesen Gewässern nicht ausgesetzt werden.

§ 2

Für die Krebsgewässer Heinersreuther Bach bei Bad Berneck, Perlenbach, Bocksbach, Lübnitz, Mähringsbach, Steinselb, Grümpel, Nordhalbener Ködel, Tschirner Ködel, Ölschnitz bei Bad Berneck, Große Koser, Warme Steinach, Ölschnitz (bei Streitberg), Ulrichsbach bei Markersreuth, Gollitzbach bei Gottmannsgrün, Weihersbach, Mittelebrach, Kremnitz, Lauter (Baunach), Lauter (Staffelstein), Ölsnitz (oberhalb Untreusee), Rasenwässerlein, Froschgraben, Helling, Alster, Püttlach, Ailsbach, Zeubach, Truppach, Lochau, Bibersbach (Marktleuthen), Markgrafenteiche (Selb), Grimmsteich (Erkersreuth), Zipfelteich (Neuhaus an der Eger), Freizeitsee Lichtenberg, Vorspeicher Ködeltalsperre, Feisnitzspeicher gilt kein Schonmaß für den Aal (Anguilla anguilla). Aale dürfen in diesen Gewässern nicht ausgesetzt werden.

§ 3

Zum Schutz von Schneider (Alburnoides bipunctatus) und Elritze (Phoxinus phoxinus) dürfen in folgende Kleingewässer keine zwei- und mehrjährigen Salmoniden eingesetzt werden: Alster (Seßlach), Leuchsenbach (Lichtenfels), Kapellenbach (Altenkunstadt), Kellbach (Ebensfeld), Ziegeldorferbach (Buchenrod), Zweinzen (Au bei Küps), Krebsbach (Waldsachsen), Lainbach (Lehen), Zeubach (Waischenfeld).

§ 4

Zum Schutz des Aitels (Leuciscus cephalus) als Zwischenwirt der Bachmuschel (Unio crassus) wird in den Gewässern Zeubach, Ailsbach, Lochau, Truppach, Roter Main (Oberhalb Bayreuth), Lainbach, Würgersbach, Ölschnitz, Bieberswöhrbach, Altbach bei Sandreuth, Föritz bei Mitwitz, Baunach (oberhalb Baunach), Froschgraben, Alster, Südliche Regnitz (oberhalb Regnitzlosau) eine Schonzeit für den Aitel vom 15. April bis 30. Juli festgesetzt.

§ 5

Für Nerfling (Leuciscus idus), Nase (Chondrostoma nasus), Elritze (Phoxinus phoxinus) und Steinkrebs (Austrapotamobius torrentium) wird eine ganzjährige Schonzeit festgesetzt.

§ 6

Für Hecht (Esox lucius) und Zander (Stizostedion lucioperca) wird eine Schonzeit vom 15. Februar bis 15. Mai festgesetzt.

§ 7

Für Äsche (Thymallus thymallus) wird eine Schonzeit vom 01.12. bis 30.04. des nächsten Jahres festgesetzt.

§ 8

Das Schonmaß der Rutte (Lota lota) wird für alle oberfränkischen Gewässer auf 40 cm festgesetzt.

§ 9

Das Schonmaß des Bachsaiblings (Salvelinus fontinalis) wird für alle oberfränkischen Gewässer auf 26 cm festgesetzt.

§ 10

Das Schonmaß des Welses (Silurus glanis) wird für die Stauseen Förmitzspeicher, Untreusee, Feisnitzspeicher, Schönstädtspeicher, Weißenstädter See, Quellitzsee und Trebgastsee und die nicht an Fließgewässer angebundenen Baggerseen aufgehoben. Besatzmaßnahmen mit Welsen in nicht geschlossenen Gewässern und Baggerseen sind verboten.

§ 11

Das Schonmaß des Aales (Anguilla anguilla) wird für alle oberfränkischen Gewässer auf 50 cm festgesetzt.

§ 12

Es ist verboten den Fischfang im Main, in der Regnitz und in den mit diesen Flüssen in offener Verbindung stehenden Baggerseen mit Trappnetzen oder Reusen, mit Flügel- oder Leitnetzen über 10 m auszuüben.

§ 13

Die Verwendung von Geräten zur Ortung von Fischen und Fischbeständen, die auch zur Auslotung der Gewässertiefe dienen können, ist verboten. Ausnahmen bedürfen der Zustimmung der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken.

§ 14

Fischereiberechtigte und zur Ausübung der Fischerei Befugte müssen das Vorkommen von nicht heimischen Arten, wie z.B. Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), Kamberkrebs (Orconectes limosus), Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus), Zwergwels (Ictalurus nebulosus), Giebel (Carassius auratus gibelio), Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix), Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), Marmorkarpfen (Hypophthalmichthys nobilis) an die Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken melden. Gefangene Exemplare von Zwergwels, Giebel, Silber-, Marmor- und Graskarpfen sowie Kamber- und Signalkrebs dürfen nicht zurückgesetzt werden. Ausgenommen sind Teiche die der Fischzucht und Fischhaltung dienen.

§ 15

Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung können nach Art. 101 Nr. 4 des Fischereigesetzes für Bayern (BayRS793-1-E) in Verbindung mit § 31 AVFiG mit Geldbuße belegt werden, soweit die Tat nicht nach anderen Vorschriften mit Strafe bedroht ist.

§ 16

Die Verordnung tritt am 1. Januar 2006 in Kraft. Abweichend davon treten §§ 6 und 7 zum 01.01.2007 in Kraft. Die Bezirksfischereiverordnung vom 16.12.1999 tritt bis auf die §§ 6 und 7 außer Kraft, die bis zum 31.12.2006 weiter gelten. Die neue Bezirksfischereiverordnung gilt bis zum 31.12.2010.

Bayreuth, den 15.12.2005

Dr. Günther Denzler

Bezirkstagspräsident